Montag, 29. Oktober 2012

Therapie

Eine Therapie ist eine harte Zeit. Erst recht in einer Partnerschaft. Man selbst leidet unter etwas, weswegen man ja auch eine Therapie macht und der Partner leidet darunter dass es einem selbst schlecht geht. Dadurch entsteht eine Feedbackschleife, weil man sich ja auch erst Recht nicht gut fühlt, wenn man merkt, dass es dem Partner wegen der eignen Situation schlecht geht.

Ich habe in letzter Zeit in meinem Umfeld genau solche Situationen beobachtet und sie auch schon selbst erlebt.

Ein sehr großes Problem können dabei die Hoffnungen und Erwartungen mancher Personen sein. Sie gehen davon aus, dass die Therapie möglichst schnell Erfolge bringt. Verständlicherweise, da sie die Situation schnellstmöglich hinter sich bringen wollen.

Jedoch kann meiner Meinung nach eine Therapie immer nur eine Unterstützung sein, selbst neue Wege zu finden mit der eigenen Situation umzugehen. Eine Therapie ist an sich ein einziger Lernprozess, der aber hauptsächlich durch eigenes Ausprobieren von neuen Ansätzen besteht. Das bedeutet auch, dass so etwas Zeit braucht und jeder hat sein eigenes Tempo zu lernen. Das sollte auch so sein, denn nur was man für sich selbst in seinem eigenen Tempo herausfindet und umsetzt, bringt wirklich nachhaltig etwas. Natürlich können gewisse Hilfestellungen und Verständnis helfen dieses Tempo ein wenig zu beeinflussen; aber es wird totzdem  das eigene Tempo bleiben.

Es gibt jedoch Partner, die versuchen mit einem gewissen Druck und bestimmten Vorstellungen das Ganze zu beschleunigen. Natürlich werden sie schon gezwungen sehr viel Verständnis und Geduld aufzubringen. Aber Anforderungen an die Entwicklungsgeschwindigkleit und Druck bringen da überhaupt nichts, bis hin zum Gegenteil. Alles was wirklich etwas bringt sind Geduld, Verständnis und evtl. gewisse Hilfestellungen.

So hart es klingt aber man macht keine Fortschritte oder Entwicklungen für sie oder damit es ihnen besser geht. Man macht die für sich und das eigene Wohl. Dass sich dadurch positive Ergebnisse auch für den Partner ergeben, ist dabei nur, wenn auch positives Beiwerk.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man als Partner, gerade wenn es einem selbst aus weiteren Gründen nicht gut geht, große Probleme hat die entsprechende Geduld aufzubringen und oft auch an den Ergebnissen oder der Sinnhaftigkeit der Therapie des anderen zweifelt. Gerade wenn nicht das dabei herauskommt, was man sich erhofft. Aber ob eine Therapie wirklich etwas bringt oder nicht, kann nur der wirklich entscheiden, der die Therapie macht, indem er bewertet ob sie ihm etwas bringt und gut tut.

Genuso gehören Rückschritte und Wegkorrekturen zu diesem Prozess, das ist kein stehenbleiben, das ist genauso Fortschritt, auch wenn er in dem Moment so nicht wirkt.

Sonntag, 20. Mai 2012

Bedeutung

Ich versuche zu erreichen, dass das, was ich schreibe eine Bedeutung hat; seien es nun Liedtexte, Gedichte oder Blogeinträge. Deswegen schreibe ich relativ wenig an Menge, weil ich Inhalt will. Daher ist es für mich dann auch hart wenn Leute meine Texte nicht verstehen oder sie ihnen nicht gefallen, es steckt doch einiges an Mühe darin.

Wenn sie die Texte nicht verstehen, frage ich mich immer, ob ich mich so schlecht ausgedrückt habe oder zu kompliziert. Am schlimmsten ist es jedoch wenn ich festellen muss, dass sie die Texte gar nicht verstehen können. Weil sie sich über andere Dinge Gedanken machen, oder eine andere Bildung genossen haben. Ich weiß dass das jetzt schnell dahin abdriften kann, dass es arrogant und hochnäsig klingt, soll es aber gar nicht sein. Es ist nunmal so, dass unterschiedliche Schulen unterschiedliches Lehren bzw. unterschiedlich viel. Ich lese sehr viel, versuche mich für sehr viel zu interessieren und auch vieles zu hinterfragen. andere tun dies nicht; deswegen können sie dann auch nicht verstehen, was hinter meinen Texten steckt. Ich möchte aber auch nicht so schreiben, dass es möglichst alle verstehen können, weil ich dann oft gar nicht ausdrücken könnte, was mir wichtig ist, was ich für mich erkannt habe oder was mich gerade beschäftigt. Trotzdem finde ich es schade.

Ich weiß, dass Künstler meistens selbst am kritischsten mit sich selbst sind. So geht es mir auch. Deswegen mache ich mir auch Gedanken darüber, ob meine Texte auch das transportieren, was ich vermitteln will; ob sie verständlich sind und trotzdem nicht belanglos. Dasselbe ist es auch mit meiner Musik. Alles was man macht, gerade musikalisch ist von anderen inspiriert. Das ist ganz natürlich, aber ich möchte eben nicht unbedingt, dass es wirkt, als sei es kopiert. Ich möchte, dass meine Lieder im Kopf bleiben und doch nicht klingen, als habe man sie durch die Hitmaschine gedreht. Sie sollen den Text und das, was ich damit ausdrücke, von den Stimmungen wiedergeben und unterstützen.

Das sind vielleicht alles sehr hohe Ansprüche an mich selbst. Aber ich möchte eben, dass meine Form der Kunst etwas ausdrückt und vielleicht sogar erfreulicherweise anderen etwas bedeutet. Deswegen landen auch viele Skizzen im Papierkorb oder existieren ewig als Ideen, bis ich sie so umsetzen kann, dass sie meinen eigenen Anforderungen entsprechen.